2019 Teil 1



Bildbericht zum Sommertörn 2019

:-)

Durch Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen bis zum Nordkap und an Norwegens Westküste zurück - 8000 km mit dem Wohnmobil

Diesmal das Fazit zuerst:
Wir sind keine Klippen heruntergestürzt, nicht bei rauher See gekentert, nicht auf zu schmalen Straßen mit dem Gegenverkehr kollidiert und wurden weder von Pottwalen noch von anderen wilden Tieren angegriffen und gefressen. Nein, wir haben alles überlebt und können euch deshalb von unserer Tour berichten! Nicht immer hatte ich das für möglich gehalten!

Am 13.07. ist das Auto gepackt und es geht zunächst mal bis zur Ostseeinsel Fehmarn. Auf dem Campingplatz Puttgarden bleiben wir über Nacht. Für den nächsten Morgen haben wir ein Ticket für die Fähre von Puttgarden nach Rødby, und zwar um 11:00 Uhr.

Rechtzeitig stehen wir mit dem Wohnmobil am Fähranleger, in erster Reihe. Nach und nach füllen sich die Reihen rechts und links von uns. Dann kommen die Menschen mit den gelben Westen, die es zu sagen haben und winken die Fahrzeuge abwechselnd heran, je nach verfügbarer Stellplatzgröße auf der Fähre. Mich erinnert das doch sehr an das Spiel Tetris.
Blöd nur, dass das Spiel irgendwann vorbei ist und wir immer noch am Fähranleger stehen. Während wir noch über die Bedeutung eines Fährtickets mit Datum und Uhrzeit nachdenken, legt die Fähre pünktlich ab, leider ohne uns.

Eine Fähre später dürfen wir dann doch mit.

Der nächste Fähranleger, hier geht es von Helsingør (Dänemark) nach Helsingborg (Schweden).

Die Hunde sind immer eine Attraktion für vielerlei Kinderhände.

Schweden
Die erste Etappe führt über Göteborg und Trollhättan bis zum Vänernsee. Hier finden wir in Grönvik Hamn einen tollen Platz mit Seeblick. Dieser Womo-Stellplatz gehört zum Ursand Resort.

15.07.
Zeitig brechen wir auf. Bis zum Nordkap ist es noch weit.

Endlose Straßen durch unendliche Weiten

In Schweden herrscht das Jedermannsrecht. So werden den Menschen grundlegende Rechte bei der Nutzung der Wildnis und sogar auf privatem Landeigentum zugestanden. Campen, Zelten, teilweise Feuermachen etc. ist so gut wie überall erlaubt.
So suchen wir uns am Abend den Snörbo Rastplats, ein schönes, abgelegenes Plätzchen an einem breiten Flusslauf, nahe des Örtchens Kårböle, aus. Die App "park4night" macht's möglich.

Der nächste Morgen. Nach Kaffee und Frühstück geht's weiter, immer in Richtung Nordkap.

Von anfänglich ca. 3000 km sind es nun noch 1441 km bis zum Kap. 

Wir staunen über die ausgezeichneten Straßen. Immer die E 4 entlang und es gibt keine Staus, keine Baustellen, keine Unfälle und keine Polizei. Jedenfalls sehen wir nichts dergleichen.

Abends landen wir auf einem schönen, abgelegenen Platz am Bottnischen Meerbusen, nahe Hörnefors. Hier probieren wir unsere kleine Drohne erstmalig aus. Es ist die DJI Mavic Air. Wir sind begeistert.

Hunderte Kilometer ist man allein mit der Natur. Kein Wunder, dass es das Jedermannsrecht gibt. Wen soll man denn hier auch stören? 

Wir erreichen den Polarkreis.

Stolz posen die Jungs vor der Weltkugel.

Nur eine kurze Pause war's - wir müssen weiter!

Schon so lange halten wir Ausschau. Und da ist es endlich, ein Rentier. Wie ein Esel geht es die Straße entlang. Es denkt gar nicht daran, zur Seite zu springen, wenn ein Auto kommt. Es ist ihm ziemlich egal, wo das Auto lang fährt. Jedenfalls nicht da, wo das Rentier gerade geht. Für uns sehr gewöhnungsbedürftig.

Und da ist schon die Grenze zu Finnland. Wir sind bei den Lappen. Auch hier keinerlei Kontrollen. 

River Caravan bei  Kätkäsuvanto. Den Platz steuern wir an.

Super schöner Platz am Fluss Kätkäsuvanto, schön gelegen und sehr gepflegt. Damen- und Herrensauna sind vorhanden und die Benutzung ist im Preis inbegriffen.

Niedliche, saubere Toilettenhäuschen (Plumpsklos natürlich)

Gemütliches Abendessen am Wasser. Auf der anderen Seite des Flusses ist Schweden. Nach dem Essen entscheiden wir uns doch noch spontan zu einem Saunagang. Sehr gute Entscheidung!!! Das hätten wir uns nicht entgehen lassen dürfen!
 
Die Betreiber des Platzes. Bei unserer Ankunft fuhr die junge Frau noch mit dem Traktor im Wald herum, um schwere Baumstämme herauszuziehen. Abends donnern beide auf ihren verdammt wilden Pferden über den Platz. Tolles Schauspiel!

Am nächsten Morgen geht's gleich weiter. In diesem kleinen Laden, direkt an der E 8, kann man allerlei Souvenirs kaufen, aber auch Lebensmittel. Auch wir nehmen ein kleines Lappland-Rentier mit.

Lappland ist Finnlands nördlichste Region, die an Schweden, Norwegen, Russland und die Ostsee grenzt. Dünn besiedelt ist das Gebiet bekannt für seine subarktische Wildnis, seine Skigebiete und Naturphänomene wie die Mitternachtssonne und das Nordlicht.

Die Vegetation ändert sich ständig und wird schon zunehmend karger. Schilder warnen vor querenden Skibobs. 

In diesem kleinen Markt kaufen wir ein paar Lebensmittel, u.a. auch Rentierfleisch. Muss man ja mal probieren.

Genau wie man es sich in Lappland vorstellt, ist diese Frau in ihrem Verkaufs-Pavillon traditionell bunt und aufwendig gekleidet.

Überall schneebedeckte Berge

Hunderte Kilometer um uns herum - NICHTS! Eine Straße und gaaaaanz viel Landschaft. Aber langsam kommen wir dem ersehnten Ziel näher.

Dann ein Schmuckladen am Straßenrand. 

Lauter zottelige Rentiere auf der Straße. Und wer sich denkt, dass die zur Seite gehen, liegt falsch! Man könnte meinen, die provozieren. Naja, ist ja ihr Land. 

Eine Landschaft wie am Ende der Welt!

Bis zum Nordkap fahren wir heute aber nicht mehr. 

Wir nehmen noch einen kleinen Abstecher zum Kirkeporten Camping. Ein Platz ganz in der Nähe von Skarsvåg. Das Örtchen müssen wir uns morgen noch ansehen. Es ist das nördlichste Fischerdorf Europas.
So geht dann der Abend des 18.07. zu Ende, gemütlich und mit gegrilltem Rentierfleisch. Und das hat wirklich ausgezeichnet geschmeckt!

19.07.
Skarsvåg

Ein schönes kleines Dörfchen, von Fischerei geprägt. Und die lieben Zottelviecher sind hier offensichtlich zuhause. Wir können beobachten, wie ein Anwohner ein paar von ihnen aus seinem Vorgarten verscheucht.

Torkfisk (getrockneter Fisch) hängt überall und ein Skibob wartet auf seinen winterlichen Einsatz.

Ein paar Austernfischer staksen am Wasser herum. Und Möwen machen sich über die Seeigel her und lassen die leeren, stachligen Hüllen überall herumliegen.

In einer kleinen Wirtschaft testen wir dann noch King Crabs, bevor wir endgültig zum Nordkap aufbrechen. Diese Monsterkrabben, von den Russen in der Beringsee als "Soldatenfutter" gezüchtet, haben sich in der Zwischenzeit so ausgebreitet, dass sie auch von den norwegischen Fischern gefangen und vermarktet werden. Lecker sind sie, aber sehr teuer.
8 Arme/ Beine für zwei Personen, dazu Brot, Zitrone, eine Kanne Wasser und ein paar Dips für 80 €.
Aber wann hat man schon mal die Gelegenheit?
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