2019 Teil4



Genug gefaulenzt, heute rappeln wir uns wieder auf. Es ist der 29.07., unser Töchterchen hat Geburtstag. Liebe Grüße werden nach Deutschland getextet!

Wir machen uns auf den Weg nach Moskenes. Dort soll die Fähre zum Festland übersetzen.
Unterwegs sehen wir überall die Gestelle zum Trocknen der Fische. Die Menschen hier lieben ihren "Torkfisk", außerdem ein wahrer Exportschlager!

An einem kleinen Zwischenstopp liegen diese Fischköppe auf den Steinen am Straßenrand und wir fragen uns nach dem Grund.

Auf Sakrisøy, bei Anitas Sjømat (Fischgeschäft) halten wir nochmal an. Im Reiseprospekt sind wir darauf aufmerksam geworden.
Und ja, alles richtig gemacht. Kronleuchter aus Stockfisch! Der Laden bietet alles, was der Nordatlantik zu bieten hat. Wir kaufen ein paar fischige Leckerchen für die Hunde und zwei Stücke Seelachs und Seeteufel. Am Kauf von Walfleisch beteiligen wir uns nicht. 

Und hier, vor Anitas Fischgeschäft, liegen die übrigen Fischköppe, die nicht von den Möwen verschleppt wurden. So klärt sich alles auf.

Moskenes
Schiff kommt, Schabracken auf, alle runter von Bord und wir rauf. 3,5 Stunden soll die Überfahrt dauern. Das ist zu lange, um draußen zu frieren. Diesmal bleiben die Hunde also im Camper. Das Schiff ist perfekt ausgestattet. Große Außendecks, Cafeteria, Innenbereich mit Sesseln, wie im Flugzeug. Aber hierhin dürfen Hunde eben nicht mit.

Im Restaurant gönne ich mir ein Smørrebrød mit Krabben (Toastbrot mit Krabben für 15 €) und Berti sich einen Pølser mit Brötchen (rote Wurst = Knackwurst für 12 €).
An die Preise werden wir uns nicht gewöhnen, obwohl wir über vier Wochen Urlaub haben.

Dann nähern wir uns der Küste von Bodø. Zurück zum Camper - große Freude bei den Jungs. 

Nach Verlassen des Schiffs nehmen wir Kurs auf Fauske. Dort soll der Tag beendet werden. 

In einer Gassi-geh-Pause in Rognan stellen wir fest, dass man auch mit Katzen in den Urlaub fahren kann. Hatten wir so noch nicht gesehen. Hier lassen wir dann auch den Abend ausklingen. Wir haben keine Lust mehr weiterzufahren.

Gegen 07 Uhr macht Timsen seinen üblichen Rabatz. Das heißt für Berti raus aus dem Bett und los in den Tag. Nach einem Morgenkaffee und Tankstopp kurz hinter Rognan geht es die Europastraße 6 Richtung Süden.

1150 Kilometer nördlich von Oslo passieren wir den Polarkreis und legen einen Stopp im Polarkreiszentrum ein. 

Der Hinweis darauf, dass man keine Steinmännchen bauen soll, läuft offensichtlich ins Leere. Alles ist voll davon.

Mücken attackieren uns. Gut, dass wir adäquat bekleidet sind! Viele Touristen haben mit Steinen ihren Namen in die Landschaft geschrieben.

Sollen wir den Troll adoptieren? Die Hunde mögen ihn.

Zwei ganz abgelegene Ziele haben wir uns für heute noch vorgenommen. Grønligrotta, die meistbesuchte Höhle in Skandinavien und den Svartisen-Gletscher.

Im Bereich Storforshei biegen wir dann von der E6 ab, um in den Saltjellet-Svartisen Nationalpark zu fahren.
Auf dem Weg dorthin riesige Felsenabbaugebiete. Oft sieht man die senkrechten Einkerbungen, welche die langen Bohrer hinterlassen.

Zuerst erreichen wir nach Befahren einer sehr steilen Schotterpiste die Grønligrotta. Wir sind sicher, für größere Wohnmobile als unser fast nicht möglich. Die Kurven sind zu steil und zu eng. Auf dem Parkplatz oben steht ein Wohnmobil aus unserem Kreis Coesfeld. Bekannte Gesichter können wir aber nicht ausmachen.

Man kann eine Führung buchen oder nur Eintritt bezahlen und nach Einweisung mit An- und Abmeldung  eigenverantwortlich hineingehen. Wir gehen allein, weil die Führung erst kürzlich begonnen hatte und wir sonst hätten lange warten müssen.

Wir melden uns ordnungsgemäß als Überlebende zurück. Anschließend geht es den steilen Schotterweg wieder zu Tal und weiter Richtung Svartisen-See. 

Von hier soll ein Boot über den See fahren und uns zum Ausgangspunkt für die Wanderung zum Gletscher bringen. Gegen 16:00 Uhr sind wir am See und bekommen die Auskunft: "Heute nicht mehr!"
Wir bleiben also. Ein traumhafter Stellplatz am Svartisen-See mit Blick auf den reißenden Gletscherabgang ist die Belohnung für den heutigen Tag.
 
Abends gibt's "Gegrillten Lachs und Seeteufel an schwedischen Grillkartoffeln" ;-) 
Lecker!!

Blick über den See, am Ende der Wasserfall vom Gletscher kommend und das Boot ist auch auf dem Weg. Alles gut.

Der 31.07. soll also unser Wandertag werden. Um 10:00 Uhr legt das Boot ab. Hier dürfen die Hunde mal wieder mit. Aber sie gestalten sich recht groß auf dem kleinen Boot mit den vielen Menschen. Naja, sie sind lieb. Jeder darf da drüber steigen und so machen sie keine Probleme.

Der Wasserfall am Ende des Sees kommt vom Gletscher.

Hier beginnt der eigentliche Aufstieg. Bis hierhin war es ein steiler Wanderweg.

Über mächtige Blöcke und riesige Platten wandern / klettern wir zum Gletscher. Die drei Kilometer haben es in sich und den Muskelkater von morgen spürt man quasi jetzt schon. 

Plötzlich donnern zwei Tiefflieger durch die Ruhe der Bergwelt und knapp über unsere Köpfe hinweg. So nah, dass man den einen Piloten fast beim Popeln beobachten kann ;-) Aber dafür waren sie zu schnell.

Am Svartisen-Gletscher. Er hatte mal das gesamte Gebiet überlagert. Jetzt reicht die Gletscherzunge Austerdalsien nicht mehr hinab bis zum See. So hat das Klima alles verändert. 

Pause. Brotzeit. Ein bisschen Trinken. Alle sind platt. Und die Stufen wieder abwärts sind noch schwieriger zu bewältigen, wenn man schon keine Kraft mehr hat.

Dann Rückweg mit Badepause bis zum See. Unser Boot geht um 14:30 Uhr.

Zurück auf unserem traumhaften Stellplatz. Wir sind so fertig. Heute noch weiterreisen? Neeeeeee.
Auch die Hunde schmeißen sich sofort ins Gras und tun so, als gäbe es sie nicht.
Zum Urlaubswetter gibt es nichts Neues, mal wieder Sonne pur den ganzen Tag und die halbe Nacht bei warmen 23 - 25°C.

Nach "Lagerharke", Kaffee und Frühstück mit Ei machen wir uns am 01.08. wieder auf die Socken. Heute wollen wir entlang der E6 noch Mo i Rana, Mosjøen und Trofors passieren.

In Mosjøen legen wir einen Stopp ein, um uns den Wasserfall Laksforsen anzusehen.

Hier donnern 700 qm Wasser pro Sekunde 17 Meter in die Tiefe. Ein echtes Naturspektakel! Eine künstliche Fischtreppe erleichtert den ziehenden Fischen den Auf- und Abstieg im Fluss.

Schön, dass wir uns mal die Ruhe angetan haben. Und wir tun es nochmal. Einen weiteren Tag bleiben wir. Wir wollen unsere Drohne nochmal starten. Es ist so unbeschreiblich schön hier.

Porten til Nord-Norge.
Ein Bogen über die E 6 symbolisiert die Pforte ins Nordland. (Übergang Provinz Nordland / Nord-Tröndelag)
Etwas südlich der Pforte sehen wir endlich den ersten Elch. Naja, es war eine Elchin ;-) Leider keine Zeit, so schnell ein Foto zu schießen. Aber beeindruckend stand die Elchkuh dort am Straßenrand, groß und kräftig wie ein Pferd.

Am Fluss Namsen legen wir auf einem schönen kleinen Picknickplatz einen weiteren Halt ein. Mit den Hunden spazieren wir einen kleinen Wanderweg den Fluss entlang bis zu den Stromschnellen Sandåmofossan. Hier in Norwegen scheint alles unkomplizierter zu sein. Man tut einfach alles in Eigenverantwortung und das funktioniert.

Einige Kilometer weiter wollten wir in der Nähe der Ortschaft Grong das "Namsen Laksakvarium" ansehen. Alles über das Leben und die Wanderungen der Lachse erfahren usw. 
Leider kommt man wegen einer vorgelagerten Baustelle nicht an das Aquarium heran. Schade. Noch ein paar Kilometer und wir landen auf einem netten Stellplatz unweit der E6. Im Laufe des Abends gesellen sich andere Camper dazu. Es wird noch lecker "Sommerfleisch" gecobbelt und dann: "Gute Nacht!"
Share by:
Ferienwohnungen am Strand & Reiseberichte mit dem Boot Hydra